Facts zum Thema Blutspende
Was passiert beim Blutspendedienst? Das erfährst Du im folgenden Blogartikel.
Bei der Blutspende müssen Spender:innen vor der Blutentnahme einen Fragebogen zu gesundheitlichen Themen ausfüllen. In diesem Fragebogen werden beispielsweise Risiken für eine mögliche Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) erfragt.
Nach der Spende wird das Blut auf Hepatitis A, B, C und E (Leberentzündungen), HIV, Syphilis, Ringelröteln sowie auf das West-Nil-Virus und das Cytomegalievirus getestet.
Welche Folgen hat ein positives Ergebnis bei den oben genannten Erregern?
Wird bei einer Person eine Infektion festgestellt, so wird diese über das Ergebnis informiert.
Eine Infektion mit Hepatitis A, Hepatitis E oder dem West-Nil-Virus führt dazu, dass vier Monate kein Blut gespendet werden darf.
Liegt eine Infektion mit dem Cytomegalievirus vor, darf ein Jahr kein Blut gespendet werden.
Infektionen mit HIV, Hepatitis B und C sowie Syphilis führen zu einem dauerhaften Ausschluss für die Blutspende.
Warum ist es denn überhaupt sinnvoll vor der Blutspende einen Test auf HIV und weitere sexuell übertragbare Infektionen (STI) durchzuführen?
Die Tests, egal ob beim Blutspendedienst oder einer anderen Untersuchungsstelle, können eine Infektion nicht unmittelbar nach der Ansteckung nachweisen. Je nach Erreger dauert es bis zu mehreren Wochen, bis der Test reagiert, also ein positives Ergebnis zeigt. Diesen Zeitraum nennt man diagnostische Lücke. Wenn also die Infektion zu frisch ist, kann es sein, dass das Testergebnis negativ ist, obwohl eine Infektion vorliegt. Daher ist es wichtig, eine Infektion vor der Blutspende sicher auszuschließen.
Da Erreger wie HIV, Hepatitis, Tripper (Gonorrhoe) und Syphilis (Lues) vor allem durch Sexualkontakte übertragen werden, spielt das sexuelle Verhalten für die Blutspende eine große Rolle. Daher ist Ehrlichkeit beim Ausfüllen des Fragebogens wichtig. Personen, deren Sexualverhalten ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit sich bringt, werden von der Blutspende zurückgestellt.
Warum werden Personen, die konsequent Kondome nutzen, trotzdem von der Blutspende zurückgestellt?
Obwohl Kondome ein geeignetes Präventionsmittel für HIV und weitere sexuell übertragbare Infektionen (STI) darstellen, besteht dennoch das Risiko, dass eine Infektion durch Anwendungsfehler oder Materialversagen verursacht wird. Daher werden auch Personen, die Kondome nutzen, von der Blutspende zurückgestellt.
Neue Regelungen im Transfusionsgesetz
Im Mai 2023 wurden das Transfusionsgesetz und die Zulassungskriterien für Personen mit sexuellem Risikoverhalten geändert. Spendenwillige werden unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität oder Orientierung für vier Monate von der Spende zurückgestellt, wenn mindestens eins der folgenden Kriterien zutrifft:
- Analverkehr mit einer neuen Person
- Sexualverkehr mit insgesamt mehr als zwei Personen
- Analverkehr mit mehr als einer Person
- Sexualverkehr mit einer Person, die mit HIV, HCV oder HBV infiziert ist
- Sexualverkehr mit einer Person, die in der Sexarbeit tätig ist
- Sexualverkehr mit einer Person, die aus einem Endemiegebiet für HIV, HCV oder HBV stammt
Ersetzt die Blutspende einen Test auf Geschlechtskrankheiten?
Nein, die Blutspende ersetzt einen Test auf Geschlechtskrankheiten nicht, da sich Infektionen erst einige Zeit nach der Ansteckung nachweisen lassen. Zudem ist der Test bei der Blutspende nicht anonym und gewährleistet keine Behandlung in Folge eines positiven Tests.
Es können außerdem strafrechtliche Konsequenzen folgen, wenn nicht wahrheitsgetreue Angaben zu einem Infektionsrisiko gemacht wurden und ein*e Empfänger:in geschädigt wurde.
Quellen:
Robert-Koch-Institut (RKI) FAQ
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